Einander berühren

Erhältlich als Doppelkarte und als Originalbild
Einander den Rücken stärken. Ölbild von Gabriele Koenigs (2017), nach einem Foto von James Pauls. Erhältlich als Kunstkarte und als Originalbild.

Berührung ist für uns Menschen etwas ganz Wichtiges. Durch die Berührung spüren wir, dass wir nicht alleine sind. Wir spüren es mit Haut und Haar, mit jeder Zelle unseres Körpers. 

 

Wir nehmen einander in die Arme, wenn die Wiedersehensfreude groß ist. Wir legen jemandem die Hand auf die Schulter, um zu ermutigen. Wir halten Sterbenden die Hände. Wir verbinden uns beim Tanz, beim Sport, beim Gebet. Und nun müssen wir darauf meistens verzichten. Wir sollen nur noch diejenigen berühren, mit denen wir in häuslicher Gemeinschaft leben. Welch eine Entbehrung!

 

Muss das nun bedeuten, dass unser Miteinander kalt und distanziert wird? Keineswegs! Wir sind jetzt gefragt, auf andere Weise uns gegenseitig Wertschätzung und Ermutigung zu zeigen. Wir sind jetzt gefragt, einander den Rücken zu stärken auf andere Weise.

 

Ich habe viele Emails bekommen in den letzten Tagen. Menschen haben mir liebevoll gesagt, was ich ihnen bedeute. Ich bin sehr dankbar dafür.

Es ist nicht so leicht, mit Worten einander die Liebe und Achtung zu zeigen. Wir sind darin nicht gut geübt. Meistens tauschen wir mit unseren Worten Informationen aus. Wir geben nicht so viel von unserem Inneren preis. Wir sind scheu, davon zu sprechen. Schreiben ist tatsächlich manchmal einfacher. Für mich jedenfalls. Für viele andere auch. Und so gehen nun Emails und Karten, Briefe und kleine Geschenke hin und her. Wie gut ist das!!! 

 

Danke den Menschen, die ganz treu bei der Post und den Lieferdiensten ihren Dienst tun und diese Grüße von Mensch zu Mensch befördern.

 

Eines Tages werden wir wieder einander in die Arme nehmen. Wir werden genießen, wenn uns jemand die Hand reicht. Wir werden es genießen, Freunde und Familie zu treffen und etwas zusammen zu unternehmen. Wir werden es geniessen, in den Kirchen einander die Hände zu reichen zum Friedensgruß, zum Gebet oder zum Verabschieden.

 

Dieser vorübergehende Verzicht öffnet uns die Augen dafür, dass das alles nicht selbstverständlich ist. Der Verzicht lehrt uns, die Berührung noch höher zu achten als bisher. 

 

Wir sind wirklich nicht allein. Wie kostbar ist das! 

 

Ich wünsche Euch allen und Ihnen allen einen guten Tag. 

Gabriele Koenigs 

 

 

 

P.S: Und hier gibt es noch etwas zum Lachen. 

Lachen muß sein - gerade in schwierigen Zeiten! 

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