Seifenblasen bringen gute Laune. Seifenblasen bringen Spaß. Und sie sind sogar eine gute Therapie für die Lunge.
Wem es schwerfällt zu atmen, muß seine Lunge sanft trainieren. Nur ins Bett liegen hilft gar nicht. Frische Luft vermeiden hilft gar nicht. Patienten brauchen frische Luft. Und sie brauchen Anregungen, wie sie die Lungen dehnen können. Wir sind keine ausgebildeten Therapeuten. Wir können keine Atemübungen anleiten. Aber das könnten wir tun: Einem Menschen, der an einer Atemwegserkrankung leidet, ein Döschen Seifenblasen geben. "Mach mal wieder Seifenblasen!" "Weißt du noch, wie das geht?"
Ich erinnere mich sehr gut an eine Patientin in der Klinik, die wegen einer schweren Muskellähmung wieder lernen musste zu atmen. Die Therapeuten hatten ihr ein kleines Wattebäuschchen an einem langen Faden an ihr Bett gehängt. Ihre wichtigste Aufgabe war es, jeden Tag so oft wie möglich das Wattebäuschchen hin und her zu pusten. Es fiel ihr schwer. Aber sie war begeistert wie ein Kind, wenn sie es geschafft hatte. Sie wollte gesund werden. Sie war beharrlich. Als das mit dem Wattebäuschen klappte, kamen die Seifenblasen. Und dann kam der Luftballon. Schritt für Schritt trainierte sie ihre Lungen. Und sie wurde gesund.
Meistens denken wir gar nicht über das Atmen nach. Solange wir gesund sind, tun wir es ganz unbewußt. Es geht ohne Anstrengung. Unser Körper atmet, ohne dass wir darüber nachdenken. Wir sind uns gar nicht bewusst, welch ein großes Geschenk es ist, dass wir atmen können. Wir nehmen es für selbstverständlich. Aber es ist nicht selbstverständlich. Es ist ein Geschenk. Gottes Geschenk. Der Lebensatem ist Gottes Geschenk an uns.
Wie wäre es, heute ab und zu ein paar tiefe Atemzüge zu nehmen und dankbar zu sein, dass das geht?
Wie wäre das, heute ein paar Seifenblasen gen Himmel zu schicken und ihnen nachzuschauen?
Wie wäre das, heute einen Luftballon aufzupusten und ihn aufsteigen zu lassen?
Wie wäre das, heute beim Spazierengehen einen Tick schneller zu gehen als sonst, oder eine Steigung zu nehmen, so dass die Lungen richtig gefordert sind?
Wie wäre es, heute ein Loblied zu singen?
In den alten Bibelübersetzungen heisst es: Alles, was Odem hat, lobe den Herrn!" Odem ist das alte Wort für Atem. Also: Alles, was atmen kann, danke dafür!
Ich wünsche Ihnen allen und Euch allen einen guten Tag.
Gabriele Koenigs
P.S:
Und wenn jemand eure Seifenblasen oder euren Luftballon sieht und sich darüber amüsiert: Umso besser!!!!
Und wenn irgendjemand euer Loblied hört und darüber staunt: Umso besser!!!!!
Wir tun es nicht, um gesehen zu werden und aufzufallen. Aber wenn jemand dadurch eine kleine Inspiration, einen unaufdringlichen Anstupser bekommt: Umso besser!!!!
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