Dieses Kind ist wie in Frieden eingehüllt. Es liegt zwischen den kuschligen Decken. Es nuckelt an seinem Daumen. Es braucht im Moment keinen Kontakt. Alle Bedürfnisse sind gestillt. Alle Aktivität darf ruhen. Die Aufmerksamkeit ist nicht nach außen gerichtet, sondern nach innen.
Solche Momente haben wir alle schon erlebt, nicht wahr? Als ich ein kleines Mädchen war, habe ich auch sehr viel an meinem Daumen gelutscht. Das war ein Trost, der mir immer zur Verfügung stand. Meine Eltern bemühten sich, mir das abzugewöhnen. Aber ich brauchte das lange.
Wenn wir erwachsen sind, suchen wir oft den Trost im Außen. Wir gehen einkaufen. Wir verabreden uns mit jemandem. Wir stürzen uns in die Arbeit oder eine Beschäftigung. Wir schauen ins Internet. Das lenkt uns ab. Wir spüren den Kummer, der in uns ist, für eine Weile nicht mehr. Aber wirklich getröstet sind wir nicht.
Im Moment gibt es sehr wenig Möglichkeiten der Ablenkung. Wir sind auf uns selbst zurückgeworfen. Wir spüren den Kummer, die Sorgen, die Furcht. Wir spüren, wie sehr uns der Kontakt fehlt. Wir spüren, wie sehr wir andere brauchen. Vielleicht ist es sehr gut, dass wir dies jetzt deutlich spüren. Etwas meldet sich in uns, das wir viel zu lange überhört haben. Und wir suchen nun nochmals neu nach dem, was uns tröstet. Wir spüren unsere tiefsten Sehnsüchte. Wir suchen nach dem tiefen Frieden.
In einem Lied aus Taizé heißt es: "Bei Gott bin ich geborgen, still wie ein Kind. Bei ihm ist Trost und Heil. Ja, hin zu Gott verzehrt sich meine Seele, kehrt in Frieden ein."
Ich wünsche Ihnen allen und Euch allen einen guten Tag.
Gabriele Koenigs
P.S: Ich habe jetzt Zeit für Portraitaufträge. Dieses Kinderportrait habe ich in den letzten Tagen gemalt, weil dieses Motiv so sehr zu mir gesprochen hat. Und ich habe es gemalt, um Portrait nochmals zu üben. Ich freue mich, wenn ich für Sie und für Euch ein Portrait malen darf.
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