Gestern abend habe ich noch ein paar Fenster geputzt. Während ich im 1. Stock an meiner Dachgaube zugange war, sah ich weit unter mir zwei Nachbarinnen bei einem gemütlichen Schwatz. Eine stand in ihrem Garten, die andere in ihrem. Zwischen den beiden ist eine Baustelle. Die Arbeiter waren nicht mehr da, die Baumaschinen standen still. Die beiden Nachbarinnen hatten sich viel zu erzählen, über die Baustelle hinweg. Sie redeten halt ein bisschen lauter als normal. Ich war so amüsiert über ihren Anblick, dass ich von oben aus meinem Fenster "Hallo" rief und winkte. Sie schauten ein wenig verwundert, woher dieses "Hallo" kam. Als sie mich entdeckten, lachten sie auch. "Heute haben wir genug Abstand, rief ich!" "Da soll mal einer nachmessen", antwortete die Nachbarin". Und "Wie wäre es, kommen Sie demnächst mal rüber und zeigen mir, wie man Fenster putzt?" Wir hatten unseren Spaß.
Ab und zu bin ich in Behandlung bei einem sehr netten Arzt. Er ist sorgfältig und gewissenhaft. Er verschweigt nicht, wenn ein Befund ernst ist. Er klärt die Patientinnen und Patienten gut auf. Und er lässt sich niemals den Humor nehmen. Vor ein paar Wochen, als es noch ganz ungewohnt war, einander nicht die Hand zur Begrüßung zu reichen, kam er in das Behandlungszimmer und winkte mir zu, beide Hände hoch erhoben. "Ich grüße Sie heute mit dem Coronagruß", sagte er. Natürlich hatten wir gleich etwas zu lachen. "Wem würde es helfen, wenn ich mit Leidensmiene meine Arbeit tue", sagte er. Für mich und für mein Team ist es wichtig, dass wir unsere Arbeit in einer guten Atmosphäre tun." Ich bin ihm sehr dankbar. Ich gerne dorthin zur Behandlung.
Zum Glück gibt es nicht nur ansteckende Krankheiten. Es gibt auch Gesundes, das ansteckend ist. Humor gehört zum Gesündesten überhaupt. Humor kann vieles überbrücken. Humor bewahrt vor Selbstmitleid. Am besten ist, man lacht über sich selbst. Am besten ist, man lacht mit anderen zusammen. Es gibt so viele Missgeschicke jeden Tag, kleinere und größere. Es gibt so viele Dummheiten jeden Tag, kleinere und größere. Nehmen wir sie mit Humor anstatt mit Ärger!
Gestern war ich beim Malen eines Portraits, voll konzentriert. Nebenbei brauchte ich Nervennahrung. Eine ganze Packung Kekse musste dran glauben. Aber auf einmal hatte ich meinen Radiergummi im Mund anstatt einem Keks. Keine Ahnung, wie das passiert ist. Ich hatte meine Gedanken einfach ganz woanders. So passieren mir jeden Tag viele kleine Schusseligkeiten.
Wer über sich selbst lachen kann, dem geht der Stoff zum Lachen niemals aus. Auch nicht in der Krise.
Ich wünsche Ihnen allen und euch allen einen guten Tag.
Gabriele Koenigs
Hier gibt es etwas zum Lachen, etwas von Loriot.
Aus Zeiten vor dem Handy...
Und noch etwas: Szenen einer Ehe....
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