Nichts ist so ansteckend wie die Freude. Sie breitet sich rasant aus und klingt noch lange nach.
Ein Mädchen war mit der ganzen Familie in Ferien an der Ostsee. Sand und Meer und Möwen, Geschichten und Kuscheln, Schwimmen und Radfahren, Muscheln sammeln und Neues lernen: Es gab so viel Schönes in diesen Tagen. Am allerschönsten war, dass Großmutter auch dabei war.
Eines Tages schnappte sich das Mädchen in ihrem Übermut das warme Umhängetuch ihrer Großmutter, schlang sich das um und rannte los. Sie stellte sich vor, sie hätte jetzt Flügel wie die Möwen. Sie wollte fliegen wie sie. Die Freude machte sie beinahe schwerelos, und ihre glücklichen Rufe waren weit zu hören. Die Mutter hatte zum Glück ihren Fotoapparat dabei und erwischte ihre Tochter in diesem glückseligen Augenblick. Die Großmutter bekam dieses Foto geschenkt, zur Erinnerung an diesen besonderen Urlaub und diesen glückseligen Augenblick. Sie hat es stets in Ehren gehalten. Es hat ihr viel bedeutet. Als sie 70 Jahre alt wurde, wurde das Foto zum Gemälde. Ihre Familie beauftragte mich, aus dem Foto ein Gemälde zu erschaffen. Alle legten zusammen und schenkten ihr dieses besondere Bild. Welch ein Geschenk!!!!!
Freude lässt sich nicht vorprogrammieren. Plötzlich ist sie da. Plötzlich ergreift sie einen Menschen durch und durch. Oft kommt sie als Überraschung. Nehmen wir wahr, wenn sie kommt, und lassen wir uns von ihr berühren. Es kann sein, dass sie heute aufblitzt. Es kann sein, dass sie heute neu entsteht. Und wenn es durch eine Erinnerung ist.
Beethoven hat eine berühmte "Ode an die Freude" geschrieben. Er nannte die Freude einen "Götterfunken". Etwas von der ewigen Freude fällt hinein in unser Leben, wie ein Funken. Gott berührt uns durch Freude. Es geschieht wieder und wieder und wieder, solange wir leben. Sie trägt etwas von dem Unvergänglichen in sich. Denn die Momente voller Freude vergehen. Aber die Freude klingt nach - manchmal ein ganzes Leben lang. Sie klingt nach - auch in schwierigen Zeiten.
Wie wäre es, wenn Sie sich heute ganz besonders für die Freude öffnen würden?
Ich wünsche Ihnen allen und Euch allen einen guten Tag.
Gabriele Koenigs
Eines schönen Tages erlebten Passanten in Nürnberg etwas ganz Besonderes. Die Ode an die Freude wurde musiziert, mitten im Stadtgewimmel, ohne vorherige Ankündigung. Schauen Sie sich an, was das mit den Menschen macht, wie die Freude sich ausbreitet, unaufhörlich.
Jetzt, wo wir die menschenleeren Städte und die ausgestorbenen Straßen erleben, berührt mich dieser Film noch mehr als in dem Augenblick, als ich ihn zum ersten Mal sah.
Viel Freude beim Hören und Schauen!
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