Unser Menschenleben ist kurz, gemessen an der Ewigkeit. Wir leben 60 Jahre, 70 Jahre oder mehr. Manche sterben schon jung, andere werden steinalt. Aber selbst 100 Jahre sind wenig, auf die Gesamtheit des Lebens gesehen. Da waren die vielen Generationen vor uns. Da kommen die Generationen nach uns. Und mittendrin sind wir. Niemand weiß, wie lange er oder sie noch hier sein wird. Wir leben unser buntes Leben mit allem, was dazugehört: Trauer und Freude, Abschiede und Konflikte, Erfolge, Neuanfänge, Scheitern, Tränen, Aufregung, Ängste und Lachen und Mut. Alles gehört dazu. Und alles vergeht. Alles hat seine Zeit.
Alles hat seine Zeit. Wer sich dessen bewusst ist, kann die Erfahrungen des Augenblicks relativieren. Alles vergeht. Auch unsere Ratlosigkeit und Verzweiflung, unsere Aufgeregtheit wird vergehen.
Ich war heute sehr aufgeregt, weil ich nächste Woche zum ersten Mal wieder einen Aquarellkurs für eine Gruppe geben werde. Der letzte Kurs ist schon ein halbes Jahr her. Ich bin das Unterrichten nicht mehr gewohnt. Und ich bin es nicht mehr gewohnt, mit mehreren Leuten tagelang in einem Raum zu sein. Wir haben uns über die Sommerzeit mit Vorliebe draußen aufgehalten. Und wir waren viel alleine in den letzten Monaten. Gruppen sind wir nicht mehr gewohnt. Ich nehme an, für die Teilnehmerinnen und Teilnehmer, die sich angemeldet haben, ist es genauso aufregend wie für mich. Wie wird es gehen, genügend Abstand zu halten? Wie können wir trotz des äußeren Abstands einander nahe sein, einander ermutigen und einander helfen? Manches habe ich mir im Vorfeld überlegt. Aber wie es wirklich gehen wird, werden wir dann erst im Tun miteinander herausfinden. Es wird sich herauskristallisieren.
Nimm deine Aufregung wahr. Nimm deine Ängste wahr. Nimm sie dir nicht übel. Sie sind verständlich. Sie gehören dazu. Aber lass dich davon nicht lähmen. Sie werden vergehen. Ihr werdet zusammen euren Stil finden. Du bist getragen.
Eine leise Stimme macht mir Mut. Sie kommt nicht von mir selbst. Aber ich kann sie hören. Sie kommt aus der Ewigkeit. Sie ist voller Weisheit und Barmherzigkeit. Sie kommt von Gott. Ich bin dankbar dafür.
Unser kleines buntes Leben ist umgeben und durchdrungen von der göttlichen Liebe. Ich möchte mir das immer wieder bewusst machen. Als Erinnerungszeichen habe ich in meinem abstrakten Bild den Gottesnamen in die Mitte hineingeschrieben. Mit hebräischen Buchstaben habe ich ihn geschrieben. Es ist der Name, den Mose am brennenden Dornbusch in der Wüste erfahren hat. Er heißt: Ich bin, der ich bin. Und: Ich werde sein, der ich sein werde. Und: Ich bin da.
Gott spricht mitten in unser buntes Leben hinein. Gott ist mitten in unserem bunten Leben anwesend, ob wir es bemerken oder nicht. Lasst uns darauf vertrauen.
Ich wünsche euch allen und Ihnen allen einen schönen Sonntag und eine gute Woche
Gabriele Koenigs
Josh Groban singt sein Lied: "You raise me up". Übersetzung: Du richtest mich auf.
Wenn ich ganz unten bin und meine Seele so müde
Wenn Sorgen kommen und mein Herz schwer ist
Dann bin ich ganz ruhig und warte hier in der Stille
Bis du kommst und eine Weile bei mir sitzt
Du hebst mich hoch dass ich auf den Bergen stehen kann
Du hebst mich hoch um auf stürmischen Meeren zu gehen
Ich bin stark wenn ich auf deinen Schultern bin
Du baust mich auf zu mehr als ich je sein kann ....
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