Das Licht der Welt scheint auf, überall. Es erscheint in Tausenden und Abertausenden, an allen Orten, in allen Zeiten. Es erlischt niemals. Es gibt uns Hoffnung. Es bringt uns in Bewegung. Es lehrt uns, einander zu achten und zu lieben. Es lehrt uns auch, uns selbst zu achten und zu lieben. Es verbindet uns über alle Grenzen hinweg.
Jesus Christus ist einer von uns. Menschenkind. Einer, der in eine Familie geboren wurde, die keineswegs perfekt war. Einer, der als Kind angewiesen war auf ihre Fürsorge und Liebe. Einer, der unter den politischen Umständen seiner Zeit zu leiden hatte. Einer, der nicht immer verstanden wurde - schon gar nicht von seiner engsten Familie. Er ist einer von uns, und er ist gekommen für uns alle. Darum feiern wir seine Geburt.
Sein Erdenweg war kurz. Nur etwa dreißig Jahre war er hier. Jahrtausende sind vergangen, seit er auf Erden wandelte. Sein Licht ist nicht erloschen. Seine Worte sind noch da. Seltsam: Sie stammen aus lange vergangenen Zeiten, und gleichzeitig sind sie uns weit voraus. Manche sind uns ein Rätsel und geben uns heftig zu kauen. Andere sind uns ganz nah. Wir übernehmen sie und machen sie uns zu eigen. Wir leben danach. Sie geben uns Halt und Orientierung im Leben und im Sterben. Schon diese wenigen Worte, die wir uns zu eigen machen, helfen uns auf unserem Lebensweg. Sie helfen uns erkennen, wozu wir hier sind. "Ich bin das Licht der Welt", hat er damals gesagt. Und: "Ihr seid das Licht der Welt". "Lasst euer Licht leuchten...!" Sein Geist beflügelt uns, heute und morgen und immer.
Wir lassen die Irrtümer hinter uns, die sich eingeschlichen haben in die Geschichte der Menschheit und auch in die Geschichte der Kirche. Wir wollen die Wahrheit erkennen und frei werden. Wir wollen lernen, wahrhaftig zu lieben. Wir stellen uns nicht über die anderen, sondern an ihre Seite. Ihr Leiden ist auch unser Leiden. Ihre Freude ist auch unsere Freude. Gemeinsam sind wir auf dem Weg. Jedes von uns, das der Wahrheit und der Liebe näherkommt, dient allen anderen. Selbst wenn sie es nicht auf Anhieb verstehen.
Dieser Weg ist nicht einfach. Der Weg von Jesus war auch nicht einfach. Kein Lebensweg ist einfach. Jeder geht mitten durch Not und Verzweiflung und Irrtümer haufenweise. Aber wir sind nicht alleine. Es wird uns geholfen.
In einem Weihnachtslied heißt es:
"Das ewig Licht geht da herein,
gibt der Welt ein neuen Schein.
Es leucht wohl mitten in der Nacht
und uns des Lichtes Kinder macht.
Kyrieleis".
Möge das göttliche Licht uns allen helle leuchten, an diesem Weihnachtsfest und in dem neuen Jahr, auf das wir nun zugehen.
Ich wünsche euch allen und Ihnen allen eine gesegnete Festzeit!
Gabriele Koenigs
An den Weihnachtstagen gibt es trubelige Momente, aber auch ganz viel Zeit. Darum biete ich Ihnen und Euch dreierlei zum Hören an. Alles ist auf youtube veröffentlicht und darum mit Werbung verbunden. Aber Sie können die Werbung deutlich verkürzen, indem Sie auf die Schaltfläche klicken: Werbung überspringen.
Hier können Sie ein Weihnachtsgedicht von Martin Luther hören, diesmal einfach gesprochen, ohne Musik.
Hier können Sie eine große Kantate hören, die Johann Sebastian Bach zu diesen Worten komponiert hat. Wunderbar musiziert von Philip Herreweghe und dem collegium musicale Gent. Viel Freude beim Hören und Schauen!
Und hier können Sie einen Kinderchor aus Dänemark hören, mit Worten aus unserer Zeit; I am light (übersetzt: Ich bin Licht). Sie stammen von der Sängerin India Arie. So ermutigend!!!! Und dazu wunderschöne Filmaufnahmen. Sehenswert!
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