Schaffensfreude

Die Feiertage sind vorbei. Nun bin ich wieder voller Tatkraft und Schaffensfreude. Ich bin mit mehreren neuen Bildprojekten beschäftigt und genieße das. Es ist so herrlich, etwas zu erschaffen. Schon Kinder empfinden das. Wie froh sind sie, etwas mit ihren eigenen kleinen Händen erschaffen zu können. Etwas basteln, ein Bild malen, Plätzchen ausstechen, eine Sandburg bauen und vieles mehr. Es gehört zum Wesen des Menschen, schöpferisch zu sein. Wenn wir schöpferisch tätig sind, fühlen wir uns besonders lebendig.

Schaffensfreude wird ganz vielfältig erlebt.

Eine Frau hat ihre Nähmaschine hervorgeholt. Ihr Mann ist ein paar Tage unterwegs. Nun hat sie freie Bahn. Im Esszimmer liegen Stoffreste, Schnitte, Knöpfe. Ein wildes Chaos, und sie mittendrin. Herrlich!

Einer plant schon die nächste Gartensaison. Er zeichnet Pläne vom Garten, studiert Staudenkataloge, sortiert Samen, liest Zeitschriften und träumt von der Blütenfülle.

Eine hat ihre Freundin eingeladen. Sie haben sich ein Bildmotiv ausgesucht und malen zusammen. Gegenseitig erinnern sie sich an das, was sie im Kurs gelernt haben.  Und sie träumen davon, wieder zusammen einen Malkurs zu besuchen. Ihre Freundschaft vertieft sich durch das gemeinsame Tun.  

Die schöpferische Fähigkeit des Menschen fließt auch in die beruflichen Aufgaben. Was wären Lehrerinnen und Lehrer, Erzieherinnen, Berater und Beraterinnen, wenn sie nicht die Fähigkeiten hätten, Neues auszuprobieren? Was wären Architekten, Ingenieure, Führungskräfte ohne die Fähigkeit, über das Bestehende hinauszudenken? Was wären Wissenschaftler ohne Visionen?

Manchmal gelingt etwas nicht so, wie wir uns vorgestellt hatten. Oder es gefällt den anderen nicht. Die Anerkennung bleibt aus. Das ist nicht so schön. Und dennoch: Die Freude, die wir beim Erschaffen empfunden haben, kann uns niemand nehmen. Sie hat gar nichts mit den Reaktionen der anderen zu tun. Sie ist etwas tief Inneres. Sie hat mit der Lebendigkeit zu tun und mit dem, was wir in unserem wahren Wesen sind. 

Etwas erschaffen kann anstrengend sein. Es geht nicht unbedingt leicht von der Hand, und es geht auch nicht schnell. Es ist ein Prozess. Unterwegs gibt es einige Stolpersteine. Manches taugt gar nicht und landet im Papierkorb. Ein neuer Versuch ist nötig. Wie herrlich, wenn am Ende ein gutes Ergebnis herauskommt. Wie herrlich, wenn wir neue Lösungen oder einen authentischen Ausdruck gefunden haben. Anstrengung ist kein Gegensatz zur Schaffensfreude, ganz und gar nicht. Sie gehört dazu. Um der Freude willen nehmen wir die Anstrengung in Kauf.

In der Bibel wird davon gesprochen, dass der Mensch als Ebenbild Gottes erschaffen ist. Das heißt: Göttliche Fähigkeiten sind auch in uns. Eine davon ist die Kreativität. Wir können etwas erschaffen. Nutzen wir das!!!! 

Ich wünsche euch allen und Ihnen allen einen schönen Sonntag und eine gute Woche, voller Schaffensfreude!

Gabriele Koenigs

Ich nehme das Thema Freude als Leitthema für das Jahr, das nun begonnen hat. Und ich stelle meine nächste Ausstellung unter das Thema "Erschaffen zur Freude".  Auch ein Buch wird wieder entstehen, hoffentlich. 

Meine Ausstellung wird im August in der Stadtkirche in Balingen hängen. Gleichzeitig ist in Balingen die Landesgartenschau. Das wird ein schönes Ausflugsziel. Sie können sich schon darauf freuen. Ich tue es auch!