Eine Freundin hat mir zum Jahresbeginn ihren jährlichen Rundbrief geschickt. Sie erzählt von wichtigen Ereignissen im vergangenen Jahr. Die Erzählung ist mit vielen Fotos angereichert. Ihr besonderes Augenmerk liegt auf ihren heranwachsenden Kindern. Ihre älteste Tochter ist gerade dabei, die Berufsausbildung abzuschließen. Die mittlere studiert. Der jüngste wird bald die Schule beenden. Voller Stolz und Liebe erzählt sie von ihren Kindern und den Erfolgen, die sie erreicht haben. Jedem Kind widmet sie einen Abschnitt ihres Briefes. Jedesmal schließt sie mit dem Satz: „Da kommt noch mehr!“
Das hat mich gerührt. Welch eine Freude ist hier zu spüren. Sie erwartet, dass ihre Kinder einen sehr guten Weg gehen werden. Sie sieht die vielen Möglichkeiten, die in ihnen liegen. Es ist noch nicht ganz sichtbar, was daraus werden wird. Aber sie ist guter Zuversicht. Die Vorzeichen sind gut. Sie werden sich weiterentwickeln. Sie werden selbstständig werden. Sie werden ihren Weg finden. Es ist ja so viel Gutes in sie hineingelegt. Und sie wird sie weiterhin unterstützen und begleiten. Wir sind hier, um unser Bestes zu geben. Das lebt sie ihren Kindern vor.
Als ich mein Mohnbild malte, dachte ich an sie und ihre Kinder. Den Mohnblüten habe ich mehrere Knospen zugefügt, die noch nicht aufgeblüht sind. Sie geben optisch nicht so viel her wie die Blüten. Sie fallen nicht so stark auf. Aber sie tragen die Verheißung in sich: Da kommt noch mehr!
Wenn ich in meinem Garten bin, freue ich mich an den Blüten, die aufgeblüht sind. Und ich sehe die Knospen, voller Vorfreude. Da kommt noch mehr! Die Blüten, die jetzt gerade blühen, werden vergehen. Aber es kommen andere hinterher. Jede Blüte, die vergeht, trägt die Samen für Neues in sich. Die Bienen und der Wind tun das Ihrige, um die Samen auszusäen. Ich freue mich an allem, was sich im Lauf des Jahres entwickelt. Wie spannend ist es, immer wieder zu entdecken, was kommt. Und wie schön ist es, das zu pflegen und zu unterstützen, was kommen will.
Das Leben geht weiter, von Generation zu Generation. Und wir sind mittendrin. Wir dürfen leben und unseren Teil beitragen. Welch ein Geschenk! Und auch welch eine Aufgabe! Gott sieht die Möglichkeiten, die in uns gelegt sind. Gott traut uns viel zu. Und Gott hilft uns, mehr noch als eine Mutter es jemals tun könnte.
Da kommt noch mehr! Mit dieser Erwartung können wir unser Leben gut leben, allen Schwierigkeiten zum Trotz. Wir sind gesegnet. Und wir sind berufen, ein Segen zu sein. Gott hat Großes mit uns vor.
Johann Peter Hertzsch hat es so gesagt:
"Vertraut den neuen Wegen,
auf die der Herr uns weist,
weil Leben heißt: sich regen,
weil Leben wandern heißt.
Seit leuchtend Gottes Bogen am hohen Himmel stand,
sind Menschen ausgezogen in das gelobte Land.
Vertraut den neuen Wegen und wandert in die Zeit!
Gott will, dass ihr ein Segen für seine Erde seid.
Der uns in frühen Zeiten das Leben eingehaucht,
der wird uns dahin leiten,
wo er uns will und braucht.
Vertraut den neuen Wegen, auf die uns Gott gesandt!
Er selbst kommt uns entgegen.
Die Zukunft ist sein Land.
Wer aufbricht, der kann hoffen in Zeit und Ewigkeit.
Die Tore stehen offen.
Das Land ist hell und weit."
Ich wünsche euch allen und Ihnen allen einen schönen Sonntag und eine gute Woche
Gabriele Koenigs
Hier kommt eine wunderschöne neue Vertonung des Liedes von Peter Herztsch, erschaffen von Manfred Schlenker. Es singt der Landesjugendchor Thüringen, sehr beeindruckend. Viel Freude beim Zuhören.
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Im Evangelischen Gesangbuch finden Sie dieses Lied mit einer alten Kirchenliedmelodie. Hier spielt Reinhard Börner dies Lied nach der alten Melodie, trotzdem sehr schwungvoll. Vielleicht regt es Sie zum Singen oder Summen an?
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