Ostern ist das Fest der Lebensfreude. Alles atmet auf. Neues Leben regt sich in den Gärten und Wäldern. Die Vögel singen. Lämmchen werden geboren. Frühlingsgefühle bringen manchmal so etwas mit sich wie Schmetterlinge im Bauch. Wir kaufen uns gerne etwas Neues zum Anziehen. Wir schmücken mit Ostereiern und Blumen. Wir gehen wieder mehr nach draußen. Lebensfreude pur.
Jesus Christus hat gesagt: "Ich lebe, und ihr sollt auch leben." Mit diesen Worten hat er seine Jünger auf die schrecklichen Ereignisse vorbereitet, die am Karfreitag geschehen sind. Er hat nicht gesagt: "Ich sterbe, und ihr sollt leben." Und auch nicht: "Ich sterbe, und ihr werdet auch sterben." Nein: "Ich lebe, und ihr sollt auch leben." (Johannes 14, 19)
Das Leben, von dem er spricht, ist etwas Größeres. Das, was wir normalerweise Leben nennen, ist nur eine Etappe. Wir werden geboren und dann sterben wir. Mit dieser Etappe kennen wir uns mehr oder weniger gut aus. Wir richten uns ein in diesem Leben und versuchen, so gut wie möglich darin zurechtzukommen. Die Jahre eilen dahin. Je älter wir werden, desto mehr empfinden wir, wie schnell das Leben vergeht und wie kurz diese Etappe ist, die wir hier auf Erden verbringen.
Jesus ist anders. Er hat sich ganz und gar in der göttlichen Liebe verankert. Er war schon in der himmlischen Welt, bevor er auf Erden gekommen ist. Und als sein Erdenweg zu Ende ging, ist er dorthin zurückgekehrt. Er hat sich nicht an diesem Erdenleben festgeklammert. Er war bereit, es loszulassen, als seine Zeit kam. Er hat ein JA zu seinem Weg gefunden. Und er war bereit, zu lieben und zu vergeben, bis hin zum letzten Atemzug. Er hat etwas vorgelebt, das die meisten für unmöglich halten. Im Leiden immer noch getröstet sein - wie soll das gehen? Im Leiden trotzdem nicht hassen - wie soll das gehen? Sogar die Feinde annehmen - wie soll das gehen? Ich weiß es auch nicht, wie das geht. Aber ich sehe an Jesus, dass es geht. In meinem Gemälde habe ich versucht, etwas von diesem großen Frieden auszudrücken.
Normalerweise wird in der Kirche gelehrt: "Er ist für uns gestorben." Ich möchte heute eine andere Betonung setzen. Jesus ist für uns auferstanden!
Er hat sich sehen lassen, angefangen vom Ostertag und dann noch während 40 Tagen danach. Die Frauen, die zum Grab kamen, durften ihn zuerst sehen. Er war anders als zuvor. Sie haben ihn gar nicht auf Anhieb erkannt. Aber er lebte, das war deutlich zu sehen. Immer wieder tauchte er plötzlich auf. Türen und Fenster waren gar keine Hindernisse mehr für ihn. Plötzlich war er da und ließ sich berühren. Dann verschwand er wieder. Niemand konnte ihn halten. Er aß mit seinen Jüngern und sprach ihnen Mut zu und sandte sie aus. Wie hätten sie glauben sollen, dass er wirklich lebt, wenn sie nicht die Möglichkeit gehabt hätten, ihn zu sehen? Ihnen zuliebe ist er erschienen. Uns zuliebe ist er erschienen, bevor er ganz in die göttliche Welt hinübergewechselt ist. Für uns ist er auferstanden. Wir dürfen es erfahren, dass er lebt. Und wir dürfen dieses Geschenk des Lebens auch selbst empfangen. Der Tod wird auch für uns nicht das Letzte sein. Wir dürfen ihm nachfolgen: hier und in dem anderen Leben.
"Ich lebe, und ihr sollt auch leben!"
Das gibt uns wirklich Grund für Lebensfreude pur.
Ich wünsche euch allen und Ihnen allen ein schönes Osterfest und eine gute Woche, voll österlicher Freude!
Gabriele Koenigs
Hier singen junge Leute aus der ganzen Welt ein Osterlied. Lateinisch ist eine Art Weltsprache. Darum singen sie auf lateinisch: In resurrectionem tua Christe coeli et terra laetentur. Übersetzt heißt das: An deiner Auferstehung, Christus, freuen sich Himmel und Erde.
Lassen Sie sich anstecken von dieser Osterfreude. Und wem diese lateinischen Worte zu kompliziert sind, kann auch einfach singen: La-la-la. Das ist auch eine Art Weltsprache.
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Heute möchte ich ausnahmsweise einen Film empfehlen. Er wurde am Karfreitag in der ARD gesendet und steht in der Mediathek weiterhin zur Verfügung.
Iris Berben spielt eine Fotografin, die schwer an Krebs erkrankt ist. Sie hat nur noch wenige Wochen zu erwarten. Ein ehrenamtlicher Hospizhelfer nimmt die Anfrage an, ihr zur Seite zu stehen. Es ist sein erster Einsatz. Er hat Angst, und er ist gutwillig, aber ziemlich unbeholfen. Sein Sohn Phil, der Gedichte liebt und selbst dichtet, kommt mit ins Spiel und findet direkt einen Draht zu der Fotografin. Alle drei stehen die Situation, vor der sie sich so sehr fürchten, zusammen durch. Schließlich öffnet sich ein neuer Weg ins Leben, für jedes von ihnen.
Der Film ist ganz, ganz fein gespielt und kommt völlig ohne religiöse Worte aus. Das hat mich besonders beeindruckt. Und es werden keine grausamen Szenen gezeigt. Einfach nur gut!!!!
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