Heute möchte ich Ihnen von zwei schönen Begegnungen erzählen.
Vor ein paar Tagen besuchte ich einen kleinen Schmuckladen in Überlingen. Die Inhaberin begrüßte mich freundlich. Ich erzählte ihr, dass ich vor drei Jahren hier
eine besonders schöne Kette aus buntem Kristall gekauft habe, und dass ich gespannt bin, ob ich heute wieder etwas Besonderes finden werde. Ich schaute mich ausführlich um. Ich entdeckte eine
Kette aus blau-weißen Steinen, die mir sehr gefiel. "Solche Steine habe ich noch nie gesehen", sagte ich. Sie erklärte mir, dass es Achatsteine sind. Wir unterhielten uns. Sie erzählte mir, dass
ihr Mann diese Kette gemacht hat. Leider ist er seit längerem krank und kann keine Ketten und keinen Ladendienst mehr machen. Sie werden den Laden darum bald aufgeben. Ich trug an diesem Tag
einen Anhänger aus Mondstein. "Geben Sie mir den mal her", sagte sie. Der ist ja ganz schmutzig. Ich lege ihn kurz mal in ein Silberbad." Sie verschwand einen Moment und kam dann wieder. Sie
polierte den Anhänger gründlich. Tatsächlich hatte er jetzt viel mehr Glanz. Ich freute mich sehr. "Vielen Dank", sagte ich! Während dem Warten hatte ich noch einen Anhänger aus Perlmutt
entdeckt. Ich entschloss mich, diesen auch mitzunehmen. Sie packte mir alles in ein hauchzartes Chiffonsäckchen. Sie suchte eines heraus, das in der Farbe genau zu meiner neuen Kette passte:
taubenblau und gold. Ich freute mich sehr. Als ich bezahlt hatte, sagte ich: "Vielen, vielen Dank! Sie haben mir heute so viel Freude gemacht!"
Sie schaute mich an und sagte: "Das ist ungewöhnlich, dass jemand sich so freuen kann!"
Ich antwortete: "Ein Leben ohne Freude wäre für mich kein Leben! Erst die Freude bringt dem Leben Glanz!"
Natürlich gibt es auch bei mir Momente, in denen die Freude wie verschüttet ist. Aber sie lebt immer wieder auf. Dann strahlen meine Augen und mein Herz weitet
sich. Es geschieht wie von selbst. Die Freude kommt von innen. Es braucht gar nicht viel, dass sie durchbricht. Denn sie gehört zu meinem Wesen.
Vor einigen Jahren traf ich in der Türkei einen Schuster, der an der Straße arbeitete. Wir konnten uns leider nicht unterhalten. Er sprach kein Englisch und kein
Deutsch, und ich sprach kein Türkisch. Aber wir freuten uns trotzdem aneinander. Mit Zeichensprache gab ich ihm zu verstehen, dass ich ihn gerne fotografieren würde. Er erlaubte es mir und
strahlte mich an. Sein verschmitzter Blick gefiel mir ganz besonders. Zuhause malte ich sein Portrait.
Die Freude, die ich erlebe, fließt in meine Bilder ein. Dort findet sie ihren Ausdruck. Und sie drückt sich auch in den Geschichten aus, die ich dazu
schreibe.
Der Nervenarzt und Menschenkenner Dr. Lechler hat einmal gesagt: "Zum Glück gibt es nicht nur ansteckende Krankheiten. Es gibt auch ansteckende Gesundheit." Freude
ist so etwas, und Dankbarkeit auch. Sie stecken an. Sie bringen jemand zum Staunen. Sie zaubern ein Lächeln ins Gesicht eines anderen. Sie weiten jemandem das Herz. Und das geht ganz ohne Mühe,
fast wie von selbst. So etwas bringt Glanz in das Leben. Es kann mitten an einem ganz gewöhnlichen Tag geschehen.
Ich wünsche euch allen und Ihnen allen einen schönen Sonntag und eine gute Woche!
Gabriele Koenigs
Hier können Sie das schöne Segenslied; "Herr, wir bitten, komm und segne uns...". Und natürlich können Sie es mitsingen, laut oder leise, wie es Ihnen gefällt!!!!!! Sie finden den Text im evangelischen Gesangbuch Nr. 170.
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In drei Wochen beginnt meine neue Ausstellung in Balingen. Ich freue mich sehr darauf, und ich lade Sie sehr herzlich dazu ein. Bei der Eröffnung musiziert Harald Schnabel mit Klarinette und Saxophon. Das wird ein Ohrenschmaus! Und ich werde etwas zu ausgewählten Bildern sagen.
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