Älter werden hat es in sich. Es ist nichts für Feiglinge. Und es ist ein großes Privileg. Mein Vater starb schon kurz vor seinem 52. Geburtstag. Als ich 52 Jahre alt wurde, war es ein seltsames Gefühl. Ich darf länger leben als er.
Mein Mann ist der jüngste von sieben Geschwistern. In den letzten Jahren mussten wir immer wieder Abschied nehmen. Ein Bruder, eine Schwester und zwei Schwägerinnen sind gestorben. Sie fehlen. Wenn wir jetzt im Familienkreis zusammenkommen, sind wir deutlich weniger als zuvor. Jedem von uns ist bewusst, dass diese Entwicklung nicht aufzuhalten ist. Unsere Lebenszeit neigt sich dem Ende zu. An denen, die deutlich älter sind als wir, sehen wir die Auswirkungen des Älterwerdens noch deutlicher als an uns selbst. Manche sind schon ziemlich gebrechlich. Bei manchen nehmen die geistigen Kräfte ab. An denen, die gestorben sind, sahen wir, dass der Tod wirklich eine Erlösung sein kann. Sie waren zu schwach geworden, um dem Leben noch gewachsen zu sein. So sehr sie uns fehlen, so sehr gönnen wir ihnen, dass sie dieses Erdenleben hinter sich lassen konnten.
Wir sind mehr als der Körper. Wie wird es sein, wenn wir gestorben sind? Welche Abenteuer erwarten uns dann? Wie wird die große Verwandlung aussehen? Mit unserem menschlichen Verstand können wir es nicht fassen. Das Ende des Erdenlebens wird ein neuer Anfang sein. Hier auf dieser Erde gibt es nichts Vollkommenes. Das Vollkommene kommt erst in der kommenden Welt.
Die Zeit, die uns hier noch bleibt, ist etwas Kostbares. Wollen wir sie verderben durch lieblose Worte, Tratsch und Klatsch und Langeweile? Ganz bestimmt nicht! Wir nehmen es als Geschenk, dass wir noch aktiv sind, reisen und etwas unternehmen können. Wir treffen Freundinnen und Freunde und lernen auch neue Leute kennen. Wir können klare Gedanken denken und uns mit Bild und Wort ausdrücken. Wir leben unser Leben zu zweit. Alles das ist nicht selbstverständlich. Es ist ein großes Geschenk. Das ist uns jetzt sehr deutlich bewusst.
Wir freuen uns an der Freiheit, die wir früher nicht in diesem Maße hatten. Mitten am Tag spazieren gehen. Die Abendtermine reduzieren. Ins Bett gehen, wenn wir müde sind. Eine Nachmittagsvorstellung im Kino oder Theater besuchen. Mitten an einem Werktag Besuch empfangen. Außerhalb der Schulferien Urlaub machen. Niemand kann mehr vorschreiben, was wir in unserer Zeit tun. Wir entscheiden selbst, was wir uns vornehmen. Und wir sind so gefestigt, dass uns nicht mehr jede Kritik aus der Fassung bringt. Wir wissen, dass wir es nicht allen recht machen können. Wir brauchen unsere Entscheidungen vor niemandem rechtfertigen. Schließlich sind wir gestandene Leute.
Hier und da bekommen wir Anfragen und Aufträge. Wir wägen gut ab, ob wir Ja sagen oder Nein. Wir lernen, mit unseren Kräften zu haushalten. Ich reduziere das Vielerlei auf das, was mir wirklich wichtig ist.
Ich bin im Werden. Ich vertraue mich der göttlichen Liebe an – hier und im kommenden Leben. Ich bin gespannt, wohin sie mich führt.
Ich wünsche euch allen und Ihnen allen einen schönen Sonntag und eine gute Woche
Gabriele Koenigs
P.S: Dieser Beitrag ist ein Kapitel aus meinem neuen Buch: "Ich werde, was ich wirklich bin." Ich bekomme viele sehr schöne Rückmeldungen auf dieses Buch. Es ist überall im Buchhandel zu haben. Da es jeweils auf Anforderung gedruckt wird, bekommt man es nicht gleich am nächsten Tag nach der Bestellung. Man muss ein paar Tage darauf warten.
Eine Frau schrieb mir gestern: "Als das Buch endlich kam, habe ich es in einem Rutsch durchgelesen. Es hat mich gar nicht mehr losgelassen." Eine andere sagte heute: "Das Buch wirkt schon äußerlich wie eine kleine Kostbarkeit. So ein schöner fester Bucheinband mit einem leuchtenden Bild, und schöne große Schrift, und auch die Bilder innen im Buch kommen gut." Eine sagte: "Dieser Titel, der gilt für uns alle, gell?"
Ich freue mich sehr, wenn Sie das Buch bei Ihrer Buchhandlung oder online bestellen. Thalia.de liefert sogar versandkostenfrei. In meiner Ausstellung in Kornwestheim liegen Ansichtsexemplare aus. Sie können gerne dort hineinschauen.
Hier können Sie das Hohelied der Liebe hören, sehr beeindruckend gesprochen von einer Gruppe von Schauspielern. Viel Freude beim Anhören!!!!!
Videos bei youtube sind mit Werbung verbunden. Sie können die Werbung deutlich verkürzen, indem Sie auf die Schaltfläche in der rechten unteren Ecke klicken: Überspringen.
Am Sonntag, den 18.Februar 2024 wurde meine Ausstellung in Kornwestheim eröffnet. Es war ein großartiger Auftakt mit mehr als 100 Besucherinnen und Besuchern, schöner Musik und guter Stimmung bei allen. Ich habe es sehr genossen. Mein Freund Roland Blach hat sehr schöne Fotos gemacht. Ich zeige hier einige, damit Sie auch einen Einblick in diese Ausstellung bekommen.
Vielleicht bekommen Sie Lust auf einen Besuch dort? Die Ausstellung ist samstags und sonntags von 11.30 Uhr - 17.30 Uhr geöffnet. Zwischen 14 Uhr und 16 Uhr gibt es sogar Kaffee und Kuchen für alle, die das mögen. Und ich bin natürlich den ganzen Tag dort und freue mich auf alle, die hineinkommen.
Kommentar schreiben