Elisabeth durchlebt eine schwierige Zeit. Ihr Partner ist krank. Ihre Eltern sind alt und werden immer hinfälliger. Nun ist auch noch ihre Schwester schwer krank geworden. Sie hat eine Krebsdiagnose bekommen. So viel Elend überall! Elisabeth würde so gerne dafür sorgen, dass es allen gut geht. Aber sie schafft das nicht. Sie ist überfordert und traurig. Sie kommt sich völlig wertlos vor. Jeden Tag tut sie viele Kleinigkeiten, so gut sie kann. Aber was ist das schon, angesichts von so viel Elend? So fragt sie sich immer wieder. Wofür kann ich jetzt nütze sein? Sie ist am Ende ihrer Kraft.
Eines Morgens beschließt sie: "Ich fahre zu meinem Enkelsohn. Ich muss ihn unbedingt mal wieder sehen. Er tut mir so gut. Und ich habe ihn viel zu lange nicht mehr gesehen." Die junge Familie ist aus beruflichen Gründen ins Ausland gegangen. Sie telefonieren zwar viel miteinander, aber sie sehen einander selten. Dabei liebt Elisabeth ihren Enkelsohn über alles. Er ist 2 Jahre alt, ein Bündel an Lebensfreude, Energie und Lernwillen.
Die drei Tage mit der jungen Familie vergehen wie im Fluge. Das Kind bringt so viel Freude. Immer wieder gibt es was zum Lachen, und viele Liebkosungen hin und her! Elisabeth genießt es, mit diesem Kind zu schmusen. Und der Kleine ist stolz, seiner Großmutter zu zeigen, was er schon alles kann. Da ist ein Bild, das er gemalt hat. Ein Turm, den er gebaut hat. Eine Pflanze im Garten, die er mit seinen kleinen Händen eingepflanzt hat. Alles, was er ihr zeigt, bekommt von ihm den gleichen Kommentar: "Beautiful!" Er spricht englisch. "Beautiful" heißt : "Schön!" Dieses Wort ist gar nicht so leicht auszusprechen. Es klingt drollig aus seinem Mund. Schon das bringt ihr jedes Mal ein Lächeln ins Gesicht. Seine Begeisterung ist ansteckend. Elisabeth kommt aus ihrem Trübsinn heraus. Und sie lässt dieses Kind tief auf sich wirken.
Zuhause angekommen, hört sie in sich immer noch die Stimme des Kleinen: "Beautiful!" Sie beschließt, es so zu probieren wie er. Sie tut ihre kleinen Dinge. Geschirr abspülen. Eine Mahlzeit auf den Tisch bringen. Telefonieren. Einen Brief schreiben. Einen Blumenstrauß aus dem Garten holen. Wenn etwas geschafft ist, sagt sie zu sich selbst: "Beautiful!" Sie anerkennt sich selbst und das, was sie getan hat. Ihr Alltag bekommt einen anderen Glanz. Ihre Augen bekommen wieder Glanz. So hat ihr Mann sie schon lange nicht mehr gesehen. So hat sie sich selbst schon lange nicht mehr gesehen. "Beautiful!"
Das Kind ist ihr Lehrmeister geworden. Sie möchte nie mehr vergessen, was sie von ihm gelernt hat. Und sie freut sich schon darauf, seine Stimme wieder zu hören, mindestens am Telefon. Er wird bald lernen, mehr zu sagen. Und sie wird noch mehr von ihm lernen. Sie ist unendlich dankbar für dieses Kind. Es ist wirklich ein Gottesgeschenk.
Ich merke mir diese Lektion auch. Seitdem Elisabeth mir ihre Geschichte erzählt hat, sage ich auch manchmal zu mir selbst: "Beautiful!" Das tut auch mir gut.
Ich wünsche euch allen und Ihnen allen einen schönen Sonntag und eine gute Woche
Gabriele Koenigs
Heut ist ein schöner Tag... Hören Sie hier ein originelle Danklied, ganz einfach!
Videos bei youtube sind mit Werbung verbunden. Sie können die Werbung deutlich verkürzen, indem Sie auf die Schaltfläche rechts unten klicken: überspringen
Und hier kommt noch ein schönes Lied. Es geht um die Frage: Wie kann jemand behaupten, du seist nicht schön???? Wie kann jemand übersehen, dass dein Lieben ein Wunder ist?
Das Lied ist sehr einfach zum Mitsingen, aber leider gibt es das bisher nur in englisch.
Viel Freude mit diesen Liedern!
Kommentar schreiben