"Schau mal! Da sind große Fische, ein ganzer Schwarm!" "Siehst du auch den ganz kleinen Fisch dort?" Die Kinder werden nicht müde zu schauen und zu staunen. Immer, wenn ich am Stand bin, bemerke ich, wie gut es den Kindern dort geht. Sie buddeln und erforschen und staunen. Sie zeigen einander, was sie entdeckt haben. Stolz präsentieren sie, was sie gebaut haben. Ganz leicht kommen sie in Kontakt mit anderen kleinen und großen Entdeckern am selben Strand. Sie entdecken die Vielfalt des Lebens um sich herum.
Ich sah ein größeres Mädchen, vielleicht 12 Jahre alt. Unermüdlich übte sie Handstand und Rädchen im Sand. Sie entdeckte ihre eigenen Fähigkeiten und die Schönheit ihres Leibes. Sie freute sich, dass wir sie bewunderten. Sie war auch ein bisschen verlegen, ganz klar. Mit Lob und Bewunderung umgehen: auch das will entdeckt und geübt werden!
Leben ist ja wirklich ein Wunder. Nicht nur das Leben um uns, sondern auch das Leben in uns. Knochen und Muskeln, Haut und Haare, Blut und innere Organe wirken zusammen, damit wir uns in der Welt erfahren können und ein Teil von allem sind. Wie erstaunlich, dass die Welt so anders aussieht, je nachdem, von wo aus wir schauen! Wie erstaunlich, dass wir einen Beitrag geben können zum Leben, unseren ganz eigenen Beitrag! Und wie erstaunlich, dass wir so viele Ideen haben. Die verrücktesten Gedanken gehen uns durch den Kopf. Unendlich viele Erinnerungen sind gespeichert. Immer wieder fällt mir etwas ein, was sich vor vielen Jahren ereignet hat. Auch das ist ja einfach nur zum Staunen.
Hört das Leben auf, erstaunlich zu sein, wenn wir alt werden? Keinesfalls!!!!!! Immer tiefer entdecken wir nun, wer wir wirklich sind. Nach dem Ende der Erwerbstätigkeit stehen wir ohne Berufsrolle da. Das ist eine neue Erfahrung. Wer sind wir denn nun, wenn wir uns nicht mehr über unsere Aufgaben definieren können? Hat es noch einen Sinn, hier zu sein? Wie möchten wir unsere verbleibende Zeit gestalten? Wie gehen wir damit um, dass unser Körper nicht mehr so fit ist wie früher? Und wenn das Gedächtnis nachlässt, bei uns selbst und bei denen, die zu uns gehören? Das sind lauter neue Herausforderungen. Lauter Gelegenheiten, uns selbst neu zu entdecken und das Leben nochmals neu zu entdecken. So viel Erstaunliches geschieht jeden Tag, um uns und in uns. Wir brauchen nur Augen und Ohren und ein offenes Herz, um es wahrzunehmen. Und immer wieder brauchen wir den Mitmensch, der sagt: "Schau mal...!" Oder: "Hast du schon gehört, dass....!" Oder: "Hier hab ich ein schönes Buch. Das kann ich dir wirklich empfehlen!" Oder: "Wie wäre es, wenn wir zusammen etwas unternehmen?" "Oder: Ich möchte dir eine Idee sagen, die mir gekommen ist...!"
Wir können selbst dieser Mitmensch sein. Heute. Morgen. Übermorgen. Das Leben entdecken, zusammen mit anderen und alleine. Entdecken, dass wir Liebe sind. Alles andere ändert sich. Aber dieses bleibt. Wir sind gekommen, um Liebe zu sein. Liebe in Person. Verbunden mit allem, was lebt.
Diese Entdeckung ist meines Erachtens die wichtigste von allen. Ich werde nie aufhören, darüber zu staunen.
Alles Gute für Sie und für euch!
Gabriele Koenigs
Hier hören Sie einen Knabenchor aus England mit einem wunderschönen Lied über die Liebe. Eigentlich ist es sogar ein Gebet. Leider schaffe ich es nicht, den langen Text gut zu übersetzen. Sorry!
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Ursula Hahn (Sonntag, 01 September 2024 09:08)
Ein wunderschönes Lied.
Karin (Sonntag, 01 September 2024 13:24)
Ich freue mich jeden Sonntag auf die guten Gedanken und die Musik. Vielen Dank.
Alexandra K. (Montag, 02 September 2024 12:00)
Danke für den wunderschönen Impuls.
Wir sind gekommen um Liebe zu sein . ... Verbunden mit allem was lebt.
Eine wichtige Aussage, die in unserer schnelllebigen Zeit nicht immer präsent ist.