Weitreichender als Wahlprogramme

Voll Wärme und Licht. Mischtechnik auf Leinwand von Gabriele Koenigs (2025). 80 cm x 60 cm. Als Originalgemälde erhältlich
Voll Wärme und Licht. Mischtechnik auf Leinwand von Gabriele Koenigs (2025). 80 cm x 60 cm. Als Originalgemälde erhältlich

Jesus hat den Seinen prophezeit: "Arme habt ihr allezeit". Leider ist dies nur allzu wahr. Durch die Zeiten hindurch und in allen Ländern gibt es arme Menschen. Oft ist ihre Situation so extrem, dass ihnen gar nichts anderes bleibt, als sich eine neue Heimat zu suchen. 

 

Im 18. Jahrhundert sind viele Menschen aus Deutschland nach Amerika aufgebrochen und haben dort eine neue Heimat gesucht. Andere sind nach Rumänien und Russland aufgebrochen. In der Hitlerzeit flohen jüdische Menschen aus Deutschland nach England, in die Schweiz, nach Amerika, nach Afrika. Es blieb ihnen gar nichts anderes übrig. Wären sie geblieben, wären sie von den Faschisten ermordet worden. 

 

Heute kommen arme Menschen zu uns nach Deutschland. Sie kommen aus Ländern, in den Krieg und Bürgerkrieg und Hunger herrschen. Sie nehmen unglaubliche Gefahren auf sich. Sie durchqueren Wüsten zu Fuß und Meere mit Schlauchbooten und Fischerbooten. Sie riskieren ihr Leben. Wenn sie ankommen, haben viele von ihnen keine Papiere bei. Sie haben keine Pässe und Geburtsurkunden. Sie haben meistens nur das, was sie am Leib tragen. Sie erdulden die Prozeduren von Registrierung und Flüchtlingsunterkunft. Sie sind angewiesen auf verständnisvolle Sachbearbeiter und auf Menschen, die ihnen mit Freundlichkeit begegnen. Sie sind auf Barmherzigkeit angewiesen. Schon unterwegs mussten viele von ihnen Demütigungen und Gewalt ertragen. Auch hier bekommen viele Feindseligkeit zu spüren. Sie werden als potentielle Gewalttäter verdächtigt. Sie müssen mit der Angst leben, dass sie wieder ausgewiesen werden.

 

Eine von ihnen ist Guranda Bolkvadze aus Georgien. Sie kam vor 2 Jahren nach Deutschland. Sie arbeitet in einem evangelischen Pflegeheim und spricht gut deutsch. Bodo de Vries, der Leiter des Pflegeheims, schätzt seine Mitarbeiterin und braucht sie dringend. Er möchte sie unbedingt halten. Ihr Asylantrag wurde abgelehnt. Sie ist in Deutschland nur geduldet. Sie hat keine dauerhafte Aufenthaltserlaubnis. Aber sie leistet sinnvolle Arbeit, verdient ihr eigenes Geld und zahlt Steuern. In der Fernsehsendung "ZDF Klartext" haben beide eindrucksvoll über die Situation gesprochen.   

 

 

Fremd zu sein ist mit viel Angst verbunden. Wie kann ich mich verständlich machen? Was ist, wenn ich in Not gerate? Wer wird mir dann helfen, wo mich doch kaum jemand kennt? Wo kann ich wohnen? Werde ich zu essen haben? Was passiert, wenn ich meine Arbeit verliere? Was passiert, wenn ich krank bin? Was passiert, wenn ich ausgewiesen werde?  Es würde uns genauso gehen, wenn wir in andere Erdteile aufbrechen müssten und hätten nicht die finanziellen Mittel für Hotels und Flüge und Mietwagen und Reisekrankenversicherung. 

 

Ein Teil unserer Bevölkerung will, dass die Fremden wieder verschwinden und dass unsere Grenzen dicht gemacht werden. Ein Teil der Politiker, die jetzt gewählt werden wollen, hat sich dieses Anliegen auf die Fahnen geschrieben. Die AFD will die "Remigration", d.h. die Vertreibung der Fremden durchsetzen. Fremde, die hier nur geduldet sind, sollen abgeschoben werden. Sie erhoffen sich Wählerstimmen, indem sie gegen Fremde hetzen. Welch ein Armutszeugnis! 

 

Wir sind zum Segnen berufen, nicht zum Hassen. Wir sollen Mitgefühl lernen und Barmherzigkeit üben. Wir sollen lernen, die anderen zu lieben wie auch uns selbst. Es ist Zeit dafür, höchste Zeit. Nur so wird die Menschheit eine Zukunft haben. 

 

Ich gebe zu: Eine solche Einstellung ist zur Zeit nicht populär. Aber ich weiß zugleich: Jesu Worte sind weitsichtiger und fundierter als Wahlprogramme. Sie weisen wirklich den Weg zum Leben. 

 

Die Wahlentscheidung fällt mir diesmal extrem schwer. Vielen geht es so. Aber ich weiß: Nicht zu wählen ist keine gute Lösung. Und ich bin mir in einem ganz sicher: Ich wähle niemanden, der Hass und Hetze auf seine Fahnen schreibt. 

 

Bitte gehen Sie auch zur Wahl. Es ist wichtig. 

 

 

Gabriele Koenigs 

 

  


Hier können Sie das Lied hören: "Herr, wir bitten: Komm und segne uns...". Der Text wird eingeblendet. So können Sie ganz leicht mitsingen. Viel Freude dabei! 

 

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