
Die Bergwelt hat eine besondere Faszination für mich. Im Frühsommer möchte ich endlich mal wieder mit meinem Mann einen Wanderurlaub machen. Jetzt schon trainieren wir ein bisschen dafür, indem wir öfters eine Runde laufen, einfach von zuhause aus. Und ich male Bilder von Berglandschaften. Berge zu sehen und Berge zu malen tut mir einfach gut.
Ein Berg ist niemals allein. Schon beim Aufstieg gibt es viele Ausblicke auf Berge und Täler in der Nähe und in der Ferne. Am beeindruckendsten wird die Aussicht, wenn ein Gipfel erreicht ist. Manchmal gibt es dort Hinweisschilder, auf denen die Bergketten mit ihren Namen und Höhenmetern verzeichnet sind. Und es ist sonnenklar: Auch hinter den entferntesten Bergketten geht die Welt weiter. Man bekommt eine Ahnung davon, was "Unendlichkeit" bedeutet. Und man bekommt ein Gefühl dafür, wie klein der Mensch ist.
Jeder Mensch ist klein. Sogar die Mächtigsten, die die Welt gerade in Angst und Schrecken versetzen und viel Unheil anrichten. Wie klein sind sie! Menschen wie Trump schwelgen in ihrem Größenwahn und verlieren die Beziehung zur Realität. In Wirklichkeit sind sie viel kleiner als sie denken. Sie werden ihre Macht wieder verlieren. Es ist nur eine Frage der Zeit. Es tut gut, sich das ab und zu in Erinnerung zu rufen.
Wenn ich in den Bergen bin, sehe ich hin und wieder Gleitschirmflieger. Es fasziniert mich, wie sie durch die Lüfte schweben. Es sieht mühelos aus. Jedenfalls, so lange sie dort oben schweben. Nach der Landung müssen sie sich wieder sortieren und mit Sack und Pack dorthin laufen, von wo aus sie weiterkommen. Auch sie sind klein. Auch sie sind den Mühen des Lebens unterworfen. Aber solange sie dort oben schweben, sind sie wie schwerelos. Ich habe einen solchen Sprung noch nie gewagt. Aber ich schaue ihnen gerne zu.
Wenn ich von ferne schaue, kann ich die Seile nicht sehen, an denen sie sich halten. Aber ich weiß, dass sie da sind und dass sie sie brauchen. Sie hängen an den Seilen. Von ihnen werden sie gehalten.
Es ist für mich wie ein Sinnbild des Glaubens. Ich hänge an der Verbindung zu Gott. Sie hält mich. Sie trägt mich. Andere sehen es oder sie sehen es nicht. Sie achten das oder sie achten es nicht. Das ist nicht entscheidend. Wichtig ist, dass ich mich daran halten kann. Und dass ich auch andere ermutige, diesen Sprung zu wagen.
Der Glaube an die göttliche Liebe und Weisheit hält uns und trägt uns, auch wenn wir in den Niederungen sind. Auch dann, wenn die aktuellen Probleme aussehen wie ein unbezwinglicher Berg. Auch dann, wenn wir gar nicht sehen können, wie der Weg weitergeht. Gott sieht weiter als wir es jemals tun könnten. Darauf verlasse ich mich.
Paul Gerhardt hat es so formuliert:
"Der Wolken, Luft und Winden
gibt Wege, Lauf und Bahn
Der wird auch Wege finden,
da dein Fuß gehen kann."
Alles Liebe und Gute für Sie und für euch!
Gabriele Koenigs
Hier können Sie das schöne alte Kirchenlied hören: "Befiehl du deine Wege..." David Plüss singt es nach einer neuen Melodie. Vielleicht ist das eine Gelegenheit für Sie, die alten Worte neu zu sich sprechen zu lassen? Sie nochmals aus dem Gedächtnis hervorzuholen? Oder das Gesangbuch zu nehmen und sie nach der altbekannten Melodie zu singen? Mögen diese Worte Sie inspirieren und trösten.
Für die, die es lieber klassisch mögen, kommt hier die vierstimmige Vertonung dieses Chorals von Johann Sebastian Bach, schön gesungen vom Bach-Chor Siegen.
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Gudrun Specht (Sonntag, 02 März 2025 18:28)
:“Was ist der Mensch, dass du seiner gedenkst…..“ und ER hat uns nach Seinem Bild geschaffen. Das Kind in der Krippe , ganz ärmlich und doch der HERR aller Herren! GOTT kann sich das leisten , klein zur Welt zu kommen und Seine Machtfülle zu verbergen und nur dem Glaubenden zu öffnen. Trump sollte mal im Raketenbeschuss in der Ukraine drei Jahre lang aushalten müssen. …. Er wäre nur noch heulendes Elend denke ich.
Danke für deine guten Gedanken und das himmlische bläuliche Gemälde der freundlichen Berge, die mir keinen Schrecken einjagen sondern so einladend wirken, über sie kann ich, wenn ich mutig genug bin, auch schweben! Danke!
Susanne Einsiedel (Montag, 03 März 2025 06:41)
Was für wundersame Geschenke,hast du uns am Sonntag gemacht.danke,
Zuerst dein Bild, traumhaft die weite,das Licht und die Schönheit.
Sehnsucht....ich habe es schon so erlebt...
Und wie gut ist es dir gelungen das festzuhalten
Und deine Worte....die trösten und stark machen und den Blick und das Wissen auf das Größere lenken...Danke.
Und auch das Lied schön,in beiden Fassungen. D A N K E
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